Rekonvaleszenz nach Unfall

Durch einen Arbeitsunfall als Zimmerer, im August 2019 kam es durch eine Holzhauswand, die auf ihn gefallen war zu einem Polytrauma, das zahlreiche Verletzungen beinhaltet. Die Akutbehandlungen der nachfolgenden Verletzungen erfolgte im Klinikum Straubing unmittelbar nach dem Unfall.

  • Dislozierte Typ C- Beckenfraktur beidseits mit Acetabulumtrümmerfraktur rechts
  • Luxation des rechten Oberschenkelknochen ( Femurluxation)
  • Mehrfragmentäre dislozierte Oberschenkelschaftfraktur rechts, versorgt mit einem Femurnagel
  • Verletzung der Bauchdecke, versorgt mit einem Netz und darauffolgender Pneumonie (Lungenentzündung)

Nach den schweren, komplexen Operationen folgten zwei Frührehabilitationen. Seit Anfang Februar 2020 befindet sich Christian in unserem Therapiezentrum in Behandlung. Er absolvierte vier Wochen erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP) mit anfangs langsamen, aber mit positiv sehr entscheidenden Schritten.

 

Der Start in die erste Woche beinhaltete zahlreiche Test, u. A  isometrische und dynamische Kraftmessungen, und die Ermittlung des IST- Zustandes durch unsere Physiotherapeuten.

Die Bestandteile der EAP für Berufsgenossenschaften beinhalten täglich eine physiotherapeutische Behandlung – Krankengymnastik/Klassische Massage/KG im Bewegungsbad/Manuelle Lymphdrainage,  eine physikalische Anwendung – Wärmtherapie, Eisbehandlung/ Kältetherapie, Hydrotherapie(Güsse) und ein 60-minütiges individuell betreutes Training an unseren Geräten in der Sportschule – zusätzlich werden Ausdauer und Stabilisation/ Koordination in den mindestens drei stündigen Aufenthalt eingebaut.

Durch die längere Immobilität seit dem Unfall, einem verändertem wankenden Gangbild mit Unterarmgehstützen und Schmerzen war der Alltag für ihn nicht zu bewältigen. Zuhause wartet seine Familie mit Kindern auf ihn, die scheinbar einfachsten Dinge stellten ihn vor große Probleme.

Anfangs setzten wir die Schwerpunkte auf den Ausgleich muskulärer Dysbalancen an Becken/ Beinen und auf einen guten Abtransport/Stoffwechsel im OP- Bereich durch Manuelle Lymphdrainage.
Schnell folgte die MPS- Behandlung, im optimalen Frequenzbereich für die Muskulatur, unter anderem zur Schmerzlinderung, Lösen tiefsitzender Verklebungen und zur Vorbereitung der „verdrehten“ Muskulatur für ein optimales Muskeltraining.

Zusätzlich wurde ihm im Zuge der EAP- Maßnahme auch Ergotherapie verordnet. Hierbei stand die Propriozeptive Therapie, funktionelle Narbenbehandlung und die Schulung von Alltagsprozessen im Vordergrund.

Nach den ersten vier Wochen Reha musste er einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Er verletzte sich durch einen erneuten Unfall am anderen Bein. Mit dem Hubschrauber wiederholt in eine Klinik, OP und Krankenhausaufenthalt. Bis zum Abschluss der Wundheilung nach einem Fixateur extern und dem Verheilen des Knochenbruches auf der Gegenseite, musste er die laufende Therapie unterbrechen.

Im April konnte er dann endlich wieder erneut angreifen. Es folgte intensive Krankengymnastik und Lymphdrainage. Nach ärztlicher Kontrolle des linken Unterschenkel, gab es grünes Licht für die Fortsetzung der erweiterten ambulanten Rehabilitation. Unter Berücksichtigung der aktuellen Verletzung, bauten wir die Therapie neu auf.

Computergestütztes Training in unserem KGG- Raum, hauptsächlich für den Aufbau eines stabilen Rumpfes. Hier werden segmental, d. h. Kleine Muskeln, Wirbel für Wirbel aktiviert und angesprochen, welche im Alltag durch große Muskeln wie den Rückenstrecker  ersetzt werden, weil diese einfach kräftiger und präsenter sind. Diese kleinen stabilisierenden Muskeln stellen das Grundgerüst für eine optimale Arbeitsweise der großen Muskeln und somit eine freie Beweglichkeit im Rumpf dar, der der Dreh und Angelpunkt für funktionierende Arme und Beine ist.

Trainingsspezifisch setzten wir neben dem Ganzkörpertraining den Fokus auf Gesäß und Beckenmuskulatur. Gravierend unterstützend im Beintraining trainiert Christian täglich in der Desmodronischen Beinpresse. Eine computergesteuerte Beinpresse, mit sehr geringer Gelenkbelastung.

Indiziert bei Knorpelschaden, Knie und Sprunggelenkarthrose, muskuläres Ungleichgewicht der unteren Extremität, Muskelschwäche und zum Aufbau nach sämtlichen Verletzungen der unteren Körperhälfte.

Durch die Hochgeschwindigkeit der Maschine wird die zähe Gelenkflüssigkeit nicht aus dem Gelenk gepresst und durch viele Wiederholungen somit im Gelenk als Schmiermittel eingesetzt. Muskeltraining – gelenkschonend - kontrolliert

Zusätzlich zur Medizinischen Trainingstherapie erfolgten verschiedene Trainingseinheiten im Ausdauerbereich (allgemeine Ausdauer), Koordinationsbereich (Inter und Intramuskulär) und zur Verbesserung der Stabilisation. Ebenfalls gehörte jeden Tag das Gangschulentraining zum Programm, hier wurde spezielles, gelerntes für die bessere Alltagsbewältigung umgesetzt.

 

Zitat Christian: „Reha Top!“
„Anfangs dachte ich, dass es mit mir gar nichts mehr wird! Jedoch bemerkte ich ab der dritten Rehawoche einige kleine Fortschritte, die mich motivierten. Die Therapie schlug positiv an und jetzt nach sechs Wochen intensiven Training und Behandlung bin ich mit dem Erfolg mehr als zufrieden. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt, mit einem super Team an meiner Seite.“

 

Immer wieder motiviert aufzustehen, die Geduld zu bewahren und ein konsequentes Arbeiten an deiner Gesundheit verdient unser aller höchsten Respekt!
Wir sind stolz auf dich und deine Erfolge, das TEAM KINEMA wünscht dir weiterhin alles Gute und bedankt sich für dein Vertrauen!